Transport von Gefahrgut – Was ist Gefahrgut?

Kleinere bis mittelständige Unternehmen in der Transportbranche sind in den meisten Fällen auf eine Transportart spezialisiert. Dieser Umstand birgt zwar auch das Risiko, dass sobald dieser Zweig nicht mehr lukrativ ist, das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen könnte. Doch ist es zum einen für ein kleines, bzw. mittelständiges Unternehmen in der Regel nicht möglich, alle Transportzweige, wie zum Beispiel Güter und Personen, gleichzeitig zu bedienen. Andererseits kann davon ausgegangen werden, dass bei der derzeitigen Entwicklung des Marktes auch weiterhin spezielle Unternehmen in den einzelnen Teilen der Transportbranche bestehen bleiben.

Die Aufteilung der Branche in Gütern und Personen ist allerdings immer noch sehr grob. Auch innerhalb dieser Teilbranchen ist es für solche Unternehmen kaum möglich, alle Nachfragen bedienen zu können. So sollte sich der Unternehmer bereits bei Gründung des Unternehmens auf eine Nische innerhalb einer Transportbranche fokussieren. Einer dieser Nischen ist der Transport von Gefahrgütern.

Unterschied zwischen Gefahrgut und Gefahrstoff

Oftmals liest und hört man im Zusammenhang des Gefahrguttransportes die Begriffe Gefahrgut und Gefahrstoff. Der Unterschied ist dabei recht einfach, sollte aber auch zwingend beachtet werden. Ein Gefahrstoff sind tatsächlich alle Stoffe, Gemische oder auch Gegenstände, die eine oder gar mehrere Gefährlichkeitsmerkmale aufweisen und damit eine Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Tieren sind. Unter anderem gehören zu den Merkmalen, dass ein Stoff reizend, ätzend, giftig oder auch leicht entzündlich ist. Gefahrstoffe können aber auch erst bei einer Tätigkeit entstehen, wenn verschiedene Stoffe zusammengemischt werden und erst dann eines der genannten Merkmale aufweisen. Aus diesem Grund sind die gesetzlichen Bestimmungen für den Umgang mit Gefahrstoffen wesentlich weitreichender als nur bei der Beförderung.

Gefahrgüter hingegen sind die Gefahrstoffe, die im Zusammenhang mit dem Transport eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit von Menschen und Tieren oder auch eine Gefahr für die Natur darstellen. Dabei besteht das Risiko nicht nur aufgrund eines Unfalls, sondern auch bei der unsachgemäßen Behandlung dieser Stoffe (beispielsweise bei der Verladung oder Transportsicherung).

Was sind Gefahrgüter im Einzelnen?

Von den Bestimmungen und Verordnungen her werden also Gefahrgüter als solche bezeichnet, die bestimmte gefährliche Stoffe, bzw. auch Gegenstände, die einen dieser Stoffe enthalten und die bei der Beförderung aufgrund ihrer Eigenschaften und Zusammensetzungen eine Gefahr für die Natur und / oder das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen. Welche sind das im Einzelnen?

Zu den gefährlichen Stoffen und als Gefahrgut eingeordnet können zum Beispiel sein:

Stoffe, die eingestuft sind als

Stoffe, die spontan zerfallen und Strahlungen freigeben können

Zum Beispiel: Uran oder Plutonium

Stoffe, die bei Verschlucken, Einatmen (von Gasen) oder Berührung zu erheblichen Gesundheitsschädigungen führen können.

Auch schwach giftige Stoffe gehören dazu, die geringere Gesundheitsschädigungen hervorrufen können.

Zum Beispiel: Chlor, Holzschutzmittel (das Fluorid enthält) oder Bariumcarbonat

Stoffe, die lebensfähige Mikroorganismen enthalten, die Krankheiten bei Menschen und Tieren verursachen können.

Zum Beispiel: Infizierte Proben oder klinische Entsorgungsgegenstände

Stoffe, die bei Berührung beispielsweise die Haut zerstören können oder feste Stoffe wie Metall angreifen

Zum Beispiel: Salz- oder Schwefelsäure

Stoffe, die sich durch Fremdeinwirkung entzünden und weiterbrennen. Die Gefahr des Entzündens kann u.a. durch ein heißes Auspuffrohr entstehen.

Darüber hinaus gehören auch Stoffe dazu, die bei Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit entzündbare Gase entwickeln.

Oder Stoffe, die entzündend wirken, sobald sie mit einem dieser Stoffe in Berührung kommen.

Zum Beispiel: Benzin, Heizöl, Kalium oder flüssige Luft

  • selbstentzündbar

Stoffe, die sich ohne Fremdeinwirkung entzünden können.

Zum Beispiel: Phosphor oder mit einem solchen Stoff getränkte Lappen

Stoffe, die zu einer Explosion führen können. Hierzu zählen auch u.a. Stäube, die sich mit der Luft vermischen.

Zum Beispiel: Munition oder Sprengstoff

Transport findet nicht nur auf der Straße statt

Ein kleineres, bzw. mittelständiges Unternehmen wird sich sicherlich erst einmal auf den eigenen Transport auf der Straße konzentrieren. Das ist grundsätzlich in Ordnung, da der größte Beförderungsanteil der Gefahrgüter über die Straße erfolgt. Dennoch ist es wichtig, auch die anderen Beförderungsmittel zu beachten. Hierzu zählen die Luft-, Wasser- und Schienenwege. Auch die Zusammenarbeit mit weiteren Transportunternehmen, die sich auf einen anderen Weg spezialisiert haben, ist immens wichtig und unabdingbar. Viele der genannten Stoffe sind darüber hinaus auch für das Trinkwasser oder dem allgemeinen Gewässer gefährlich. Die negative Besonderheit bei dem Transport von Gefahrgütern liegt darin, dass bei einem Unfall oder unsachgemäßen Umgang, neben den verheerenden Gesundheitsfolgen, auch finanzielle Schäden entstehen können, die ein Unternehmen nicht selten langfristig schaden können.

Welche Herausforderungen der Transport von Gefahrgut letztendlich für die einzelnen Verantwortlichen und Fahrzeuge darstellt, wird in den nächsten Beiträgen näher betrachtet. Doch vorweg gilt bereits unser Angebot, uns bei Fragen rund um den Gefahrguttransport anzusprechen. Als externer Gefahrgutbeauftragter für die Verkehrsträger Strasse & Schiene können wir Sie bei der richtigen Umsetzung unterstützen.

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