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Fahrermangel: Was kann man dagegen machen?

Ein weit verbreitetes und ernst zu nehmendes Thema in der Transport- und Logistikbranche ist der Mangel an qualifizierten Fahrzeugführern. Trotz bereits eingeleiteter Maßnahmen verschiedener Organisationen und teils der Regierung, klagen weiterhin viele Unternehmen über zu wenig Personal. Doch bevor irgendwelche Maßnahmen greifen, kann es noch dauern, so dass sich jedes Unternehmen selbst bemühen sollte, für zukünftige Fahrer attraktiv zu werden.

Doch weshalb gibt es diesen Fahrermangel und worauf sollte ein Transportunternehmen achten?

Ist der Job als Kraftfahrer unattraktiv?

Nun, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Arbeit als Berufskraftfahrer für manche Personen negative Aspekte hat. Allerdings darf hierbei nicht vergessen werden, dass auch andere Jobs ihre negativen Seiten haben. Doch insbesondere das Thema Fernfahrer ist für viele unbeliebt, da sie durch die langen Fahrten tagelang von der Familie getrennt sind. Hinzu kommen die fehlenden sozialen Kontakte in der Freizeit. Denn diese Zeit wird meist auf einem Autohof verbracht.

Neben den unattraktiven Seiten des Berufskraftfahrers, speziell des Fernfahrers, kommt noch hinzu, dass die notwendige Ausbildung zum einen vielerorts nicht angeboten und zum anderen, wenn sie denn angeboten wird, durch die notwendige Berufsqualifizierung und der natürlich notwendigen Fahrausbildung kostenintensiv ist.

Ein weiterer Punkt, der zu dem Mangel an Fahrzeugführern beiträgt, ist der Einsatz von immer mehr Fahrzeugen von bis zu 3,5t. Hierzu wird nur die Führerausweis-Kategorie „B“ benötigt, die wesentlich günstiger und sehr viel verbreiteter ist. Dazu kommt, dass Fahrzeugführer dieser Fahrzeuge diversen Rechtsvorschriften nicht unterliegen, wie beispielsweise den Lenk- und Ruhezeiten sowie dem Fahrverbot an Wochenenden. Aufgrund des starken Wachstums werden immer mehr Fahrzeugführer für diese Teilbranche benötigt und kaum jemand macht dadurch noch eine Ausbildung für den Lastwagen.

Mehr Wertschätzung für die Transportbranche

Es scheint fast so, dass Berufskraftfahrer, insbesondere die, die ein Fahrzeug über 3,5t fahren, kaum noch vorhanden sind. Doch sollte sich jeder bewusst sein, wie wichtig die Rolle der Transportbranche in unserer Gesellschaft ist. Mittlerweile wird die Lieferung von Waren als selbstverständlich angesehen. Darüber hinaus ist die Erwartung, dass Waren ständig verfügbar sind und diese am besten noch am nächsten Tag kostenfrei nach Hause geliefert werden, allgegenwärtig.

Dass die Warenlieferung allerdings mit einem hohen Aufwand organisiert werden muss, damit die Güter zum richtigen Zeitpunkt am jeweiligen Bestimmungsort ankommen, wird kaum gesehen. Daher wird es womöglich Zeit, dass ein Umdenken stattfindet und wieder mehr Wertschätzung gegenüber der Transportbranche stattfindet.

Transportunternehmen sind gefragt

Doch bis eine erneute Wertschätzung der Bevölkerung eintritt, kann auch jedes Transportunternehmen dafür Sorge tragen, dass zum einen das Image der Transportbranche und zum anderen der Job als Berufskraftfahrer wieder attraktiver wird.

Auch wenn es insbesondere für klein- und mittelständige Unternehmen schwierig zu sein scheint, sollte an eine faire Entlohnung der eigenen Fahrzeugführer gedacht werden. Durch eine angepasste Entlohnung können auch junge Fahrzeugführer in die Transportbranche einsteigen und ihre Familie daheim ernähren. Ein weiterer Punkt ist ein gut organsiertes Auftragsmanagement. Durch dieses kann der Fahrzeugführer die gesetzlich festgelegten Lenk- und Ruhezeiten einhalten und steht nicht unter Zeitstress. Nicht zu vergessen, dass insbesondere diese Regelungen auch zur Sicherheit der Fahrzeugführer und der anderen Verkehrsteilnehmer eingehalten werden muss.

Schließlich sollte in einen modernen Fuhrpark investiert werden. Durch ein vorhandenes technisches Equipment wird die Arbeit als Berufskraftfahrer auch für junge Menschen attraktiver.

Kann der Fahrermangel ausgeglichen werden?

Solange es noch keine selbstfahrenden Lastwagen gibt, die flächendeckend eingesetzt werden können, sind Berufskraftfahrer unabkömmlich. Doch durch den Einsatz digitaler Lösungen kann dennoch an manchen Stellen eine Entlastung erreicht werden. Mithilfe verschiedener Softwarelösungen können Aufträge effizienter geplant und ausgeführt werden. Beispielsweise kann durch die digitale Erfassung der Lenk- und Ruhezeiten der Einsatz von Fahrzeugführern und Fahrzeugen optimaler gesteuert werden. So kann schnell geklärt werden, welcher Fahrzeugführer noch nicht seine Lenkzeit erreicht hat und beispielsweise einen kurzfristigen Auftrag durchführen kann.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche digitale Anwendungen, die eine effizientere Touren-, bzw. Routenplanung ermöglichen. Hierdurch werden überflüssige Leerfahrten vermieden und neben der Zeitersparnis und Ladungsoptimierung, kommt noch der Effekt der finanziellen Ersparnis durch weniger Treibstoffverbrauch hinzu.

Optimierungen können auch durch ein verbessertes Zeitmanagement erreicht werden. So können Wartezeiten beim Laden oder Entladen der Fahrzeuge sinnvoller genutzt werden. Dieser Effekt wirkt sich nicht nur auf die Arbeitszeit des Fahrzeugführers aus, weil dieser ggf. anfallende Protokollarbeiten nicht im Anschluss durchführen muss, sondern auch auf dessen Arbeitsbedingung, da die Arbeitszeiten eingehalten werden können.

Optimierung des Unternehmens ist ein Teil der Lösung

Um dem Fahrermängel zum Teil entgegenwirken zu können, haben Unternehmen viele Möglichkeiten, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Zum einen wurde aufgezeigt, dass ein gesundes Betriebsklima und die notwendige Wertschätzung den Beruf als Kraftfahrer wieder attraktiver machen kann. Zum anderen sind Optimierungen innerbetriebliche Prozesse auch für die Zukunft des Betriebes unerlässlich. Gerne unterstützen wir Sie mit jahrelanger Erfahrung dabei. Sprechen Sie uns beispielsweise zum Thema „Umschlag und Lageroptimierung“ oder Optimierung der Transportadministration“ gerne jederzeit an.

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